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Der Weckmann
Stutten-, Piepen-, Hefekerl oder auch Printen-, Hansel-, Klasenmann
Autor: Markus   Datum: 03.10.2004 - 21:43   Ansichten 3329  
Kategorie: Lebensmittelkunde   Typ: Info

Berwertung: 7/10, 1 Stimme(n) [Bewerte Artikel]
Goldgelbe Wonnepropen mit braunen Rosinenaugen zieren im letztem viertel eines jeden Jahres die Verkaustheken der Bäckereien.
Von Sankt Martin über Nikolaus bis Weihnachten sind sie heiß begehrt - die Weckmänner, erstmals aufgetreten im 16. Jahrhundert, haben Hochseason.
Ihr Vorbild war Sankt Nikolaus selbst!


In den frühen Tagen der Kirche war es üblich, sonn- und feiertags nach dem Gottesdienst, denen die die Eucharistie nicht empfangen hatten, nicht empfangen durften (Büßer, Katechumenen) oder nicht hatten empfangen können (daheimgebliebene Kranke), gesegnetes Brot zu reichen.
In der griechischen- und rußisch-orthodoxen Liturgie hat sich dieser Brauch erhalten, der auf die urchristliche Agapefeier (Liebesmahl) nach dem Gottesdienst zurückgeht, die wiederum ein Brauch ist, den die Juden noch heute pflegen: Nach dem Kabalath, dem Gottesdienst am Freitagabend zum Sabbathbeginn, versammeln sich alle Gottesdienstteilnehmer zu einem gemeinsamen Mahl.
Im Laufe der Zeit erhielt das dabei verwandte Gebäck eine auf den Festinhalt bezogene Form und man nennt es "Gebildebrot".

Anklicken zum VergrößernDer Weckmann (Stutten- oder Piepenkerl im Westfälischem; Hefekerl in der Schweiz; aber auch Printen-, Hansel- oder Klasenmann) ist so ein Gebildebrot, das einen Bischof darstellt und ursprünglich am Nikolaustag gereicht wurde.
Um die Kinder an die Großzügigkeit des Heiligen `Martin von Tours` zu erinnern, bestellte eine Schule das Nikolausgebäck dann auch zu Martini, wodurch es heute in der gasamten Adventzeit üblich ist.
Die heute meist vorfindliche Tonpfeife ist ein Irrtum!
Dreht man sie mit dem Kopf nach oben, kann man noch heute erkennen das daß Heiligenbild aus Teig ursprünglich einen Hirtenstab im Arm hatte.

Wie dieser Hirtenstab zur Pfeiffe mutiert ist, ist unklar.
Theorien zufolge hatte ein pfiffiger Pfeiffenbäcker im 19. Jahrhundert die Idee, seine Pfeiffen an den Weckmann zu bringen.
Früher probierten viele Kinder das Rauchen auf diesen Tonpfeiffen aus. Heute können die Kleinen allerdings lange vergeblich an den Pfeiffen ziehen. Denn selbst Saft geht nicht mehr hindurch, da die Pfeiffen nur noch ein stilisiertes Loch haben.
Eine der vier noch übriggebliebenen Pfeiffenbäckereien in Ransbach-Baumbach im Westerwald, produziert jährlich 5 Millionen Pfeiffen ausschließlich für Weckmänner. Es giebt sie in drei Größen, zwischen neun und sechzehn Zentimetern Länge, mit gebogenem und mit geradem Stiel.
Alle vier Pfeiffenbäckereien vermarkten ihre Pfeiffen gemeinsam. Eine Zenttale in Duisburg nimmt die Bestellungen aus dem ganzem Bundesgebiet an.
Die Heimatregion des Weckmanns ist das Rheinland.
Seit jeher beliebter als die übrigen "Gebildebrote", die Märchenfiguren, Tiere oder Gestirne darstellten und früher ebenfalls im Nikolausstiefel steckten, erobert der Weckmann mitlerweile auch Norddeutschland.
Trotz dieser emensen Ausbreitung des duften Rauchers, können die Pfeiffenhersteller von den Bestellungen der Bäckereien alleine nicht mehr leben. Tausend Pfeiffen kosten heute nicht mal hundert Mark! Die Betriebe stellen hauptsächlich andere Keramikprodukte her, denn außer dem Weckmann will niemand mehr aus Tonpfeiffen rauchen.

Übrigens die Bezeichnung Printenmann drückt die Form des Gebildebrotes aus. Stuten, Stutenkerl und Wecken, Wegge oder Weckmann, Weggmann, bezeichnen Teigart und Form des Gebäcks.
  
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