Zöliakie
ein Leben ohne Gluten

Quelle: Essen mit Freude   Autor: Purzeline
Verfasst am:: 29.04.2006 - 20:59


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Die Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung des Dünndarms.
Durch eine Fehlreaktion des Immunsystems wird bei dieser Erkrankung
durch die Aufnahme glutenhaltiger Nahrungsmittel die Dünndarmschleimhaut geschädigt, die Zotten werden im Krnkheitsverlauf zerstört und es kommt zu einem teilweise massiven Nährstoff- sowie Vitamin- und Mineralstoffmangel.

Die Symptompalette der Zöliakie ist sehr umfangreich und individuell.
"Typische" Symptome wie Durchfälle, Blähungen und extreme Gewichtsabnahme treten jedoch in dieser Kombination nur bei wenigen Patienten auf. Oft sind Eisenmangel, Schmerzzustände, Depressionen, Osteoporose in jungen Jahren und andere Leiden über sehr viele Jahre durch Zöliakie verursacht.

Diagnostiziert wird die Zöliakie durch eine spezielle Antikörperbestimmung im Blut und eine Dünndarmbiopsie im Rahmen einer Magen-Darm-Spiegelung.

Die Dauer vom Beginn der ersten Symptome bis zur Diagnose beträgt oft über 10 Jahre!
Zur Zeit geht man davon aus, dass etwa jeder 500. - 800. Deutsche die Diagnose Zöliakie hat. Die Dunkelziffer liegt jedoch sehr hoch: man geht davon aus, dass etwa jeder 100. Deutsche betroffen sein kann, aber auf Grund der "untypischen" Symptome bisher nie auf Zöliakie untersucht wurde.

Die einzige derzeit bekannte Therapie ist eine lebenslange und konsquente glutenfreie Ernährung,
unter der Zöliakie-Betroffene in der Regel ein weitgehend normales und gesundes Leben führen können.

Beim Gluten handelt es sich um das Klebereiweiß in den Getreidesorten Weizen, Roggen, Gerste und allen verwandten Arten wie Dinkel, Kammut, Einkorn, Emer, Urkorn usw. (Hafer ist umstritten).
Auch durch erhitzen und verschiedene Verarbeitungsarten wird das Gluten in der Regel nicht "zerstört". Lediglich Produkte wie z.B. Glukosesirup (z.B. aus Weizen gewonnen) und Weizenkeimäl gelten als eiweißfrei und damit auch als glutenfrei.
- Somit gestaltet sich für Zöliakie-Betroffene das Einkaufen und Essen gehen recht schwierig, insbesondere spontane Einkäufe, beispielsweise beim Bäcker sind (fast) unmäglich.

In sehr vielen Lebensmitteln ist verstecktes Gluten enthalten.
Prinzipiell muß von Zöliakie-Betroffenen jedes Lebensmittel auf Glutenfreiheit überprüft werden, was den Einkauf nicht unbedingt erleichtert!
Diätische glutenfreie Lebensmittel sind recht teuer, Entschädigungen durch Krankenkassen, Steuererleichterungen usw gibt es bei uns in Deutschland leider nicht.

Erlaubt ist beispielsweise Mehl aus Mais, Reis, Buchweizen, Kartoffeln, Amaranth und Quinoah.
Dadurch, dass das Klebereiweiß "Gluten" fehlt, fehlen auch gewisse Backeigenschaften, so dass es etwas Übung und meist dem Zusatz eines Bindemittels bedarf, um glutenfrei backen zu können.

Die DZG (Deutsche Zöliakie-Gesellschaft e.V.) hat eine Positiv-Liste für Lebensmittel heraus gebracht, die sie ihren Mitgliedern mit regelmäßigen Aktualisierungen zur Verfügung stellt, um ihnen das Einkaufen zu erleichtern.
Außerdem bietet die DZG sehr viele Informationen rund um die Zöliakie und die glutenfreie Ernährung.

Weitere Informationen zum Thema Zöliakie findet man z.B. im Internet auf der Seite der DZG: www.dzg-online.de

und auf einer privaten Seite mit Forum: www.zoeliakie-treff.de