Waldmeister die kleine Waldmeisterkunde Quelle: Essen mit Freude Autor: Purzeline Verfasst am:: 27.04.2004 - 22:10 Berwertung: 9.5/10, 2 Stimme(n) |
Wer kennt nicht die leuchtend grünen Teppiche mit den winzigen weißen Blüten mitten im tiefsten Waldschatten, jeder kennt der unverwechselbaren Duft und das unverkennbare Aroma vom:
Waldmeister
Gallium odoratum (früher Asperula odorata) Auch: Duftlabkraut, Gliederkraut, Halskräutlein, Herzfreude, Herzfreund, Leberkraut, Mäschtee, Maikraut, Maitee, Sternleberkraut, Tabakskraut, Teekraut, Waldmanntee, Waldtee, Waldmännchen. Woodroff (engl.), Reine des Bois, Belle Etoile (frz.) Pflanzenfamilie: Rubiaceae Vorkommen: Europa und Sibirien hauptsächlich in Mischwäldern Standort und Anbau: Waldmeister ist eine mehrjährige winterharte Pflanze und wächst auf humosem , feuchtem eher alkalischem mit Laub bedeckten Boden, Schattig bis halbschattig, geschützt vor direkter Sonneneinstrahlung. Waldmeister findet man deshalb vorwiegend im Wald und zwischen Büschen und Sträuchern. Waldmeister ist nicht für den Innenanbau oder Blumenkästen / -töpfe geeignet! Durch Absonderungen der Wurzeln und schneller Ausbreitung vertreibt Waldmeister (nicht nur) Unkraut aus seiner Nachbarschaft. Waldmeister eignet sich gut als Bodendecker wenn ihm der Platz gefällt breitet er sich schnell aus. Vermehrung: Samen: Waldmeister ist ein Frostkeimer, das heißt, die Samen brauchen den Frost um im Frühjahr keimen zu können, trotzdem ist die Vermehrung über Samen sehr schwierig. Aussaat im Spätsommer / Herbst Wurzelteilung: Im Sommer nach der Blüte kann man die Wurzeln des Waldmeister Teilen und an gewünschter Stelle die Pflanzen neu einsetzten. Beschreibung: Gut zu erkennen ist der Waldmeister an seinem leicht 4eckigen, glatten Stengel und den Quirlförmig angeordneten lanzettenförmigen leuchtend grünen Blättern. Die doldenförmig angeordneten - sternförmigen Blüten sind sehr klein, reinweiß und 4 blättrig . Die Blütezeit ist zwischen Mitte April bis Juni. Wuchshöhe etwa 25 –30 cm Aroma: Das sehr starke und unverkennbare süßlich-heuartige Aroma von Waldmeister wird bestimmt von Cumarinen. Das volle Duftaroma entfaltet sich erst beim Trocknen der Blätter, Da sich die Cumarin in einer Glykosidverbindung befinden die sich beim Trocknen löst und dann die Cumarine erst ihre Wirkung entfalten können Ernte: Das beste Aroma entfaltet der Waldmeister im Frühling kurz bevor sich die Blütenknospen öffnen. Dann wird er gepflückt bzw. oberhalb der Wurzel abgeschnitten und zu einem Strauß gebunden oder es werden nur Blätter gepflückt und getrocknet. Da der Waldmeister sich nicht in einer Vase hält kann er nur frisch oder „kopfüber“ aufgehängt und angewelkt oder getrocknet verwendet werden. Auch wenn der Waldmeister frisch verwendet wird, wird er Kopfüber in die Flüssigkeit getaucht, da Blütenknospen und Blätter am aromatischsten sind. Dagegen sollen die Stängel nicht eingetaucht werden. Verwendung: Der Wirkstoff des Waldmeisters ist Cumarin. Der Cumaringehalt der Pflanze steigt mir der Blüte. Cumarin galt vor einigen Jahren als krebserregend und lebertoxisch, heute weiß man jedoch, dass die im Waldmeister enthaltene Menge Cumarin viel zu gering ist um für uns Menschen Schädlich zu sein. Cumarin wirkt in geringen Mengen krampflösend, gegen Kopfschmerzen und Migräne, in Alkohol leicht beschwingend. Als Tee aus den Blättern kann Waldmeister auch gegen Magenschmerzen eingesetzt werden, ebenso wirkt er beruhigend, gegen Schlaflosigkeit, gegen Reizbarkeit und Abgeschlagenheit, außerdem wirkt er harntreibend. In der Heilkunde wird Waldmeister weiter gegen Drüsenfieber und Ekzeme benutzt. In zu großen Mengen jedoch verursacht Cumarin Kopfschmerzen, Benommenheit und Schwindel. Ich der Arzneimittelindustrie wird Cumarin als Blutgerinnungshemmer (gegen Thrombosen und Krampfadern) eingesetzt. Um jedoch den - bei der innerlichen Anwendung - unerwünschten Nebenwirkungen entgegen zu wirken, nimmt man nicht mehr als 3 Pflanzen je Liter Flüssigkeit und lässt Waldmeister nicht länger als 10 - 15 Minuten ziehen (wenn der Stengel mit verwendet wird), :stop: wobei die Pflanzen vor der Blüte geerntet sein müssen und die Stengel nicht mit dem Getränk in Berührung kommen dürfen Waldmeister in jeder Form wirkt Insekten abweisend. Blätter und Blütenknospen am Stengel frisch oder leicht angewelkt zum Aromatisieren von Getränken und Speisen: z.B. Berliner Weiße, Maibowle, Götterspeise, Sirup, getrocknet als Duftstrauß oder Duftgirlande oder im Mottenkissen frisch zu Kränzen oder Girlanden gebunden und so getrocknet getrocknet als Räucherpflanze oder in Räuchermischungen soll Waldmeister schutzmagisch wirken ist in China ein beliebtes Gemüse Nur Blätter vom Stengel getrennt getrocknet für Tee 1 g Waldmeister in 100 ml Wasser für Duftkissen für Umschläge antiseptisch, Wundheilungsfördernd Wurzel um Textilien zu färben (rot) Blätter und Stängel färben gelblich-braun Waldmeister als Wetterbote: Richt der Waldmeister besonders intensiv so steht sicher Regen bevor! und noch ein Rezept: Bierbowle mit Waldmeister Eine Handvoll frische Waldmeisterblätter pflücken und (ohneStengel) in ein großes Gefäß geben. Ca. 3 Stunden in einem warmen Schrank leicht trocknen lassen. Dann den Saft einer Zitrone und ½ Flasche Bockbier dazugeben. Diese Mischung wieder 3 - 4 Stunden an einem warmen Ort ziehen lassen. Danach etwa 4 - 6 Eßl. Zucker dazu geben, mit 1 ½ Flaschen Bockbier aufgießen und kaltstellen. Vor dem Servieren mit einer Flasche moussierendem Weißwein auffüllen. |